

Nach eingehender Diskussion und kritischer Analyse des vom Planungsbüro Fischer im Auftrag der Gemeinde erstellten Entwurfs eines Sportstättenbedarfsplans, der aus Sicht der SPD-Ratsfraktion erhebliche Mängel in der Bedarfsfeststellung und -berechnung aufweist, wartet die SPD-Ratsfraktion mit einem realistischen Vorschlag auf. Darin spricht sie sich einstimmig für die zeitlich gestaffelte Umwandlung der Tennenplätze in den Ortsteilen Odendorf, Buschhoven und Heimerzheim in Kunstrasenplätze aus. Der Tennenplatz in Dünstekoven soll mittelfristig erhalten werden. Die gemeindeeigenen Sportplätze in Miel und Morenhoven sollen aufgegeben und durch die Vermarktung als Bauland zur Mitfinanzierung der Kunstrasenplätze verwendet werden, sofern die Kommunalaufsicht der Verwendung der Vermarktungserlöse für die Sportplatzsanierung durch Kunstrasenplätze zustimmt.
Um den Bürgerinnen und Bürgern von Morenhoven und Miel künftig ausreichende Sportmöglichkeiten bieten zu können, sollen dem SV Swisttal ausreichende Nutzungsrechte auf den Sportplätzen in Odendorf und Buschhoven eingeräumt werden. Vor dem Hintergrund der finanziellen Möglichkeiten erscheine dies zumutbar.
Der Sportplatz in Buschhoven soll an seiner jetzigen Stelle am Wiedring verbleiben und als Kunstrasenplatz saniert werden. Eine zusätzliche Lärmschutzmaßnahme in Richtung Wiedring sollte geprüft werden, um auch die langfristige Nutzung sicherzustellen. Eine Verlagerung der Buschhovener Tennisanlage oder den Neubau von Sportplätzen an einem neuen Standort in Buschhoven-Süd lehnt die SPD-Fraktion wegen der damit verbundenen Vernichtung von enormen durch die Vereine geschaffenen Werten, der mit dem neuen Standort verbundenen Probleme und vor allem der ungesicherten Finanzierung strikt ab.
Ziel der Sportstättenbedarfsplanung muss eine möglichst bedarfsgerechte und flächendeckende, mittel- und langfristig finanzierbare Versorgung der Swisttaler Bürgerinnen und Bürger mit möglichst hochwertigen Sportanlagen sein, wobei besonders der Bedarf der Schulen sowie der vereins- und nichtvereinsgebundenen Jugend zu berücksichtigen ist, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Euler.
Zur Erreichung dieses Ziels reichen laut SPD insgesamt vier Sportplätze in Swisttal aus. Bereits die heutige Auslastung der Swisttaler Sportplätze, vor allem aber die künftige demografische Entwicklung der Gemeinde zeige ein quantitatives Überangebot. Insbesondere angesichts der Finanzlage kann die Gemeinde die notwendigen Sportplätze nur für Swisttaler Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellen. Nicht in Swisttal wohnende Vereinsmitglieder dürfen bei der Bedarfsberechnung nicht berücksichtigt werden. Um der besonderen Bedeutung vereinsgebundener Jugendarbeit gerecht zu werden, sollte die entsprechende Förderung beibehalten bzw. im Rahmen des finanziell Möglichen erweitert werden, sagte Euler.
Der Entwurf des Sportstättenbedarfsplans berücksichtigt nach Ansicht der SPD nur einen Teil der erforderlichen Investitionskosten, geht von einer sehr zügigen und vollständigen Vermarktung der Sportplätze in Miel, Morenhoven und Buschhoven aus, setze hohe eigene finanzielle Anstrengungen der Vereins voraus und weise dennoch eine erhebliche finanzielle Unterdeckung auf. Er sei daher abzulehnen. Die finanzielle Situation der Gemeinde erlaube keine finanziellen Experimente und zusätzliche Belastungen.
Euler weist darauf hin, dass die auf 1,2 Mio Euro geschätzten Erlöse aus der Vermarktung der Sportplätze in Miel und Morenhoven, wo gegenwärtig sowieso noch rund 40 bereits genehmigte Bauplätze zur Verfügung stehen, kurzfristig nicht zu erwarten seien. Daher sei bei der Sanierung durch Kunstrasenplätze ein zeitlich gestaffeltes Vorgehen unumgänglich.
Da der Sportplatz in Odendorf nach 21 Jahren Renovierungsstau den größten Sanierungsbedarf aufweise und der TuS Odendorf als bisher einziger Verein in Swisttal ein schlüssiges Finanzierungskonzept für einen kleinen Kunstrasenplatz mit einem Zuschussantrag von 145.000 Euro und der Übernahme der jährlichen Wartungskosten von 12.000 Euro aus Gemeindemitteln vorgelegt habe, habe dieser Sportplatz aus Sicht der SPD die höchste Priorität und solle als erster saniert werden.
SV Hertha Buschhoven könne nach einer Grundsanierung vor 11 Jahren zwar einen relativ neuen Sportplatz nutzen, habe aber einen akuten Bedarf an weiterer Trainingskapazität, vor allem für seine vielen Jugendmannschaften, und dränge zu Recht auf einen Kunstrasenplatz, um keine weiteren Mitglieder an benachbarte Vereine mit Kunstrasenplätzen zu verlieren. Der derzeitige Trainingsbedarf könne bei Ausstattung mit einem größeren Kunstrasenplatz und sorgfältiger organisatorischer Planung wahrscheinlich gedeckt werden. Die Anlage eines Kunstrasenplatzes auf dem jetzigen Gelände sollte vorbehaltlich verfügbarer Vermarktungserlöse aus Miel und Morenhoven mittelfristig angestrebt werden. Dies gelte im Blick auf den sanierungsbedürftigen Tennenplatz ebenso für eine auch für den Schulsport nutzbare neue Sportanlage in Heimerzheim mit einem Kunstrasenplatz und einer Leichtathletikanlage. Da diese gleichzeitig gebaut werden müssten, ergebe sich hier ein hoher Finanzbedarf von 1,1 Mio Euro ohne Unterhaltungskosten. Dazu müsse zunächst ein schlüssiges Finanzierungskonzept entwickelt werden.