
Die parteiübergreifend seit mehr als 10 Jahren für notwendig gehaltene Einrichtung eines Bürgerbüros der Gemeinde in Buschhoven scheiterte bisher stets an der Raumfrage. Nachdem sich die Raiffeisenbank Rheinbach der Gemeinde gegenüber erfreulicherweise bereit erklärt hatte, in ihrer Buschhovener Geschäftsstelle am Toniusplatz jeweils dienstags und donnerstags vormittags einen Raum für ein Bürgerbüro zur Verfügung zu stellen, schien Bewegung in die Sache zu kommen.
Nach der jüngsten Sitzung des Jugend-, Senioren-, Kultur- und Sozialausschusses sieht es allerdings ganz danach aus, als ob die Buschhovener auch weiterhin auf ein Bürgerbüro verzichten müssten, da dafür angeblich kein Personal zur Verfügung stehe. Angesichts der miserablen Finanzlage des Gemeindehaushalts waren sich die Fraktionen darin einig, dass eine Neueinstellung nicht in Betracht komme. Gemeindeverwaltung und CDU-Fraktion lehnten den Vorschlag von Tobias Leuning (SPD) ab, eine Mitarbeiterin aus dem Bürgerbüro im Rathaus für zwei Vormittage in Buschhoven zur Verfügung zu stellen. Das dort eingesetzte Personal sei, so die Beigeordnete Petra Kalkbrenner, voll ausgelastet und im Übrigen auch noch mit anderen Aufgaben beschäftigt. Auch der Kompromissvorschlag Leunings, aus dem Heimerzheimer Bürgerbüro, das an allen Vormittagen und zusätzlich donnerstags nachmittags besetzt ist, wenigstens für einen Vormittag in Buschhoven eine Mitarbeiterin abzustellen, scheiterte am harten Nein der CDU, weil dadurch angeblich die Funktionsfähigkeit des Heimerzheimer Bürgerbüros gefährdet sei. Gerd Pflaumer, sachkundiger Bürger der SPD, warf der CDU daraufhin Kirchturmpolitik vor. Wenn man die Einwohnerzahl Heimerzheims mit derjenigen Buschhovens vergleiche, müssten für Buschhoven gerechterweise zwei Vormittage aus Heimerzheim verfügbar gemacht werden können. Swisttal ist eine Gemeinde, mit den egoistischen Haltungen einzelner Ortsteile muss endlich Schluss gemacht werden. Die Einrichtung eines Bürgerbüros in Buschhoven ist eine Nagelprobe für die Solidarität in der Gemeinde, erklärte Pflaumer. Auch der Hinweis von Lothar Berbuir, neuer sachkundiger Einwohner für den Kinder- und Jugendring, Buschhoven sei bevölkerungsmäßig der älteste Ortsteil Swisttal und auch von daher auf ein Bürgerbüro besonders angewiesen, fruchtete nichts. Sogar die sich ansonsten gern bürgerfreundlich gebende FDP-Fraktion stimmte gegen Buschhoven.
Auf Antrag von Pflaumer beschloss der Ausschuss, die Verwaltung zu beauftragen, zur nächsten Sitzung im November sowohl eine Aufgabenbeschreibung als auch eine detaillierte Auslastungsanalyse des Heimerzheimer Bürgerbüros vorzulegen. Ferner soll geprüft werden, inwieweit sich Bürgerinnen und Bürger durch Verbesserungen der Homepage der Gemeinde mit ihren Anliegen über Internet an die Gemeinde wenden können.