
Missachtung von einstimmig gefassten Rats- und Ausschussbeschlüssen zum Thema Friedwald, d.h. der Bereitstellung von Ruhestätten für Naturbestattungen, wirft die SPD-Ratsfraktion Bürgermeister Maack vor. Statt nachprüfbare Fakten, Belege und Stellungnahmen der zuständigen Behörden für ihre Behauptung vorzulegen, gemeindeeigene Waldflächen kämen dafür nicht in Betracht, schlägt Maack in einer Vorlage zur nächsten Hauptausschusssitzung vor, mit der Verwaltung des früheren CDU-Ratsherrn Freiherr von Boeselager für 99 Jahre einen Nutzungsvertrag für einen Friedwald auf einem 30 ha großen der Familie von Boeselager gehörenden Waldstück hinter der Burg Heimerzheim abzuschließen.
„Warum will die Gemeinde ohne nähere Begründung und ohne ernsthafte Prüfung von gemeindeeigenen Alternativen ihre Aufgabe der Bestattung in einem Friedwald an private Dritte übertragen? Kann die Gemeinde dauerhafte Einnahmen für die Nutzung gemeindeeigener Waldflächen als Friedwald nicht gebrauchen?“ wundert sich SPD-Ratsherr Ernst Ostermann.
Offensichtlich sei die Errichtung eines Friedwalds wirtschaftlich attraktiv, sonst wäre nicht sofort ein privater Waldbesitzer auf den Plan getreten, nachdem das Thema in Swisttal aktuell wurde. Die SPD-Fraktion fordert jetzt von Bürgermeister Maack unter Einbeziehung der zuständigen Behörden nachvollziehbare Informationen, welche Waldflächen im Eigentum der Gemeinde sind, welche davon für Naturbestattungen in Betracht kommen, welche baulichen und sonstigen Maßnahmen bei einer Bereitstellung gemeindeeigener Waldflächen erforderlich wären, welche Kosten dafür entstehen und welche laufenden Einnahmen der Gemeinde aus einem gemeindeeigenen Friedwald zu erwarten wären. Dazu gäbe es Vergleichsdaten von anderen Kommunen. Nur falls die gemeindeeigenen Waldflächen nach der geforderten Prüfung nicht infrage kämen, könnten privatwirtschaftliche Lösungen für einen Friedwald in Betracht gezogen werden. Dabei sollten jedoch auch Angebote anderer Waldbesitzer eingeholt werden.