

Die Anzahl der in den gemeindeeigenen Unterkünften wohnenden Asylbewerber und Flüchtlinge hat sich in Swisttal seit Jahresbeginn von 59 auf derzeit 106 erhöht. Dies berichtete Bürgermeister Maack nun in Folge eines Antrags der SPD-Fraktion in der letzten Sitzung des Jugend-, Senioren-, Kultur- und Sozialausschusses. Zurzeit sind dem Bericht zufolge in den Häusern der Gemeinde noch einige Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden.
„Wer aber die derzeitige Berichterstattung der Medien zu diesem Thema verfolgt, kann sich jetzt schon ausrechnen, dass die Kapazitäten bald erschöpft sein werden. Swisttal braucht daher dringend ein Unterbringungskonzept“, so Michael Schleupner, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Statt alleine auf den Bau eines weiteren gemeindeeigenen Übergangswohnheimes zu setzen, sollte aus Sicht der SPD-Fraktion zunächst vorrangig nach dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten in der Gemeinde gesucht werden. „Für Flüchtlinge und Asylbewerber vor allem aus Kriegsgebieten, bei denen zu erwarten ist, dass sie langfristig in Swisttal bleiben werden, wäre es sinnvoll, wenn Wohnungen gefunden werden könnten, die von der Gemeinde zunächst angemietet und später von den Flüchtlingen und Asylbewerbern übernommen werden können. Wenn dieses Unterbringungskonzept auf der einen Seite eine Willkommenskultur zum Ausdruck bringt und auf der anderen Seite davon geprägt ist, menschenwürdige Voraussetzungen zu schaffen, damit Flüchtlinge und Asylbewerber selbstbestimmt in Swisttal wohnen können, profitieren alle“, erklärt Schleupner.
Gisela Hein, Kandidatin von SPD und Grünen für das Bürgermeisteramt, ergänzt: „Die Vorteile liegen auf der Hand. Es ermöglicht mehr Privatsphäre und Eigenverantwortung für die Flüchtlinge, beschleunigt deren Integration sowie das Erlernen der deutschen Sprache und erhöht so die gesellschaftliche Akzeptanz. Vor allem dank ehrenamtlicher Arbeit funktioniert die Integration in Swisttal bereits vorbildlich. Viele Flüchtlinge nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben, beispielsweise bei Kirchen-, Vereins- und Dorffesten, teil.“
Erfreut zeigte sie sich über die jüngsten Beschlüsse in Bund und Land, den Kommunen für die Unterbringung der Flüchtlinge mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Allein aus der Soforthilfe des Bundes erhalte Swisttal rund 175.000 Euro. Hinzu kommen gestiegene Zuweisungen des Landes.