
Von der SPD-Fraktion bekommt Bürgermeisterin Kalkbrenner nach dem ersten Jahr im Amt eine Schulnote 4- (gerade noch ausreichend). Positiv hervorzuheben ist, dass die Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher effektiv und geräuschlos gemeistert werden konnte. Die Zusammenarbeit mit dem Rat hat sich gegenüber dem Amtsvorgänger leider nicht verbessert. So wurde ein Beschluss zur Umgestaltung des Friedhofs in Odendorf nicht umgesetzt.
Pünktlich zum Jahreszeugnis hat sie dem Rat richtig vor den Kopf gestoßen. Als sie in der letzten Ratssitzung wie in einem Showact eine vorbereitete Stellungnahme verlas, in der sie eine Umfrage einer Bürgerinitiative zur Offenhaltung des Dorfes nach dem Bau der Mieler Ortsumgehung kritisierte, da diese das gerade gestartete Mieler Dialogforum, als vom Rat gewählten Weg, torpediere. Nur wenige Tage später erfahren die Ratsmitglieder aus der Zeitung, dass die Bürgermeisterin nun eine Einbahnstraßenlösung mit Offenhaltung des Dorfes will und das geplante zweite Dialogforum verschoben werde.
Generell werde allzu oft auf gute Vorschläge voreilig betont, was nicht gehe, kritisiert die SPD-Fraktion. Auch die Bürgerinnen und Bürger werden oft nicht mitgenommen, wie bei der geplanten Bebauung im Heimerzheimer Heckenweg, oder vertröstet, wie im Baugebiet Bendenweg.
Vor allem aber droht im Rathaus ein personelles Chaos. Die Beigeordnetenstelle konnte noch immer nicht nachbesetzt werden, weitere Vakanzen an entscheidenden Stellen drohen. Jetzt wird die Verwaltung großflächig umstrukturiert. Ein bisschen weniger Fotos und mehr Dienstaufsicht wären geboten.